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Albrecht Vogt

Stolperstein Heimstättenstraße 46 (GPS 48.391053, 9.960150)

 

Albrecht Vogt wurde am 25.Februar 1890 in Söflingen als das dritte Kind des Brauereibesitzers Albrecht Vogt und von Theresia, geborene Goll, geboren. Vor dem Ausbruch des Krieges studierte Vogt Philologie in Erlangen, wurde dann Soldat und im letzten Kriegsjahr verletzt. Er arbeitete dann als Sprachlehrer in Ulm und wohnte bei seiner Mutter in der Heimstättenstraße 46.

Albrecht Vogt in England (vor 1914). Bildrechte Mareile Aldinger-Tziovas

Seinem Freundeskreis, dessen Treffpunkt die Gaststätte „Hecht“ war, widmete er zahlreiche humorvolle Mundartgedichte, die 1920 in kleiner Auflage gedruckt erschienen. 1934/35 wurde er Mitglied einer kommunistischen Widerstandsgruppe. Zusammen mit Josef Stadelmann, einem weiteren Lehrer aus Söflingen, verfasste er mehrere NS-kritische Flugblätter, in denen u.a. der Polizeipräsident Dreher angegriffen und lächerlich gemacht wurden. Die Gruppe traf sich in der Wohnung von Vogt, gedruckt wurde in der Gärtnerei von Eugen Blessing.

Durch eine Denunziation erfolgte Anfang Juni 1935 die Verhaftung von acht Mitgliedern, am 22.9.1937 wurde Albrecht Vogt vom Oberlandesgericht Stuttgart wegen „Hochverrat“ zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe wurde Vogt – wie für politische Gegner des Regimes häufig – nicht etwa freigelassen, sondern am 27.02.1943 von der Gestapo Stuttgart in das KZ Flossenbürg eingeliefert. Kurz darauf, schon am 27.04., verzeichnete die Lagerverwaltung seinen Tod, der auch sogleich nach Söflingen gemeldet und ins dortige Familienregister eingetragen wurde.

Seine Angehörigen und Freunde standen zu ihm: in der Todesanzeige erklärten die Mutter und die Hinterbliebenen erstaunlich öffentlich: „Söflingen, 3.Mai 1943. (…) Für Beileidsbesuche wird herzlich gedankt.“ Ein Standesbeamter dokumentierte später im selben Familienregister für die Nachwelt handschriftlich: „Ermordet im KZ“.

Autor: Martin König