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Charlotte Steiner

Charlotte Steiner kam am 21. Mai 1897 als drittes von vier Kindern des jüdischen Kaufmanns Julius Steiner und seiner Ehefrau Helene in Ulm zur Welt. Ihr Vater war Mitinhaber der in der Neutorstraße ansässigen Handelsfirma für Baumwollwaren „Steiner & Friedmann“. Charlotte Steiner, auch Lolo genannt, wuchs in dem bürgerlichen Haushalt mit ihren Eltern und den Geschwistern auf. Sie galt in der Familie als „Bücherwurm“. Als 1925 erstmals Symptome einer psychischen Erkrankung auftraten, wurde sie von der Universitäts-Nervenklinik Tübingen aufgenommen und drei Jahre lang behandelt, bis sie 1928 in die Privatheilanstalt Kennenburg in Esslingen überwiesen wurde. Nach dem Tod des Vaters 1930 übernahm ihre Schwester Anna Bach die Fürsorge für Charlotte, musste sie aber 1931 in die kostengünstigere staatliche Anstalt Winnental verlegen lassen. Am 24. Juni 1940 wurde Charlotte Steiner in die Tötungsanstalt Grafeneck transportiert und am selben Tag in der Gaskammer ermordet. Ihre Schwester Anna Bach wurde 1941 nach Riga deportiert und dort ermordet.

Charlotte Steiner

Neutorstraße 13 (vor der Zerstörung im Krieg)