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Familie Klappholz

Stolpersteine Marktplatz 9 (Museum) (GPS 48.396943, 9.994474)

 

Jakob Klappholz wurde 1891 in Teschen (Cieszin) geboren, das damals zu Österreich gehörte. Er kam 1914 nach Ulm, wo er Inhaber der Stuttgarter Möbelhalle war. Während des 1. Weltkriegs kämpfte er an der italienischen Front und zeichnete sich dabei aus. 1923 heiratete er Wilhelmine Weil in Freiburg und hatte mit ihr drei Kinder: Walter (geb. 1924), Julia (geb. 1930) und Ottilie (geb. 1933). Sein Möbelgeschäft hatte seinen Sitz zunächst in der Bahnhofstr. 3, später am Marktplatz 9 (heute Teil des Ulmer Museums). Das gut geführte Geschäft mit bis zu 5 Angestellten ermöglichte der Familie Klappholz einen gehobenen Lebensstil. Die wegen ihrer „nichtarischen“ Herkunft zunehmend diskriminierte Familie konnte 1937 noch nach Brünn emigrieren, wo Jakob einen Neuanfang mit einer Strickwarenfabrik machte. Durch die deutsche Besetzung der Tschechei im Frühjahr 1939 geriet die Familie Klappholz erneut unter die nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Die ganze Familie wurde im April 1942 zunächst nach Theresienstadt und drei Wochen später in das Warschauer Ghetto deportiert. Ab Juli 1942 begannen die Besatzer das Warschauer Ghetto zu liquidieren. Hier verliert sich die dokumentierte Spur der Familie Klappholz, die vermutlich in das neu errichtete Vernichtungslager Treblinka gebracht wurde, wo nahezu alle Ankömmlinge noch am Ankunftstag mit Gas ermordet wurden.