Rosa Kluger, geb. Wagowski wurde 1901 in Ulm geboren. Ihr Vater, Max Wagowski, war Jude aus Lodz in Polen und baute in Ulm und Saarbrücken die Zigarettenfirma „Lyra“ auf. Ihr Bruder war der bekannte Stummfilmproduzent Erich Wagowski. 1921 heiratete Rosa den 22-jährigen Siegfried Kluger, Sohn eines Münchner Übersetzers hebräischer Gedichte. Siegfried leitete die neue Zigarettenfabrik in der Römerstraße 21 und kaufte den Neubau Hasslerstraße 16 (heute Nr. 42) für die Familie.
Die Töchter Elly und Maja wurden 1923 und 1925 geboren. Die Zigarettenfirma kam in Schwierigkeiten nach der Inflation und die Familie Kluger zog ca. 1928 nach Berlin. Siegfried hatte wenig Erfolg dort. Als die Kinder dann 1936 nicht mehr in die Schule durften, weil sie Juden waren, zog die Familie nach Überlingen am Bodensee, wo der Schulbesuch erlaubt wurde bis November 1938.
Anfang 1939 schickten sie ihre Töchter mit einem „Kindertransport“ nach England. Anschließend wohnten sie in Stuttgart, Berlin und Essen. Am 10. November 1941 wurden Rosa und Siegfried aus Düsseldorf nach Minsk in das „Sonderghetto“ deportiert. Siegfried konnte arbeiten und manchmal Lebensmitteln ergattern, aber Rosa war krank. Sie wurde mit allen anderen „Arbeitsunfähigen“ am 28. Juli 1942 ermordet. Siegfried lebte einige Monate länger, bis er, wahrscheinlich bei der Auflösung des Ghettos, auch ermordet wurde.