Isidor Isak Krippel wurde 1872 in Rzeszow in Galizien/Polen geboren. Er wanderte aus und heiratete 1900 in Gailingen Dorlina (Lina) Gut (geboren 1875). Nach der Geburt ihrer Tochter Jenny 1901 zogen sie nach Ulm. Zwischen 1903 und 1906 lebte die Familie in Neu-Ulm, wo 1905 Frieda geboren wurde. Wieder nach Ulm zurückgekehrt, wurden Max 1908 und Elisabetha (Else) 1910 geboren. Damals ist die Familie öfters umgezogen, aber ca. 1919 fand sie eine große Wohnung im 2. Stock von Hafengasse 10 und blieb dort. Der Familie Krippel ging es bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten wirtschaftlich gut. Lina kümmerte sich um den Haushalt. Isidor war ein Handelsvertreter in der Textilbranche. Jenny war bis 1933 die Privatsekretärin des Intendanten im Stadttheater Ulm. Danach arbeitete sie bei der Firma Gabriel Lebrecht. Frieda brachte 1928 den unehelichen Sohn Heinz zur Welt (der Vater war nichtjüdisch). Else arbeitete in der Firma „Wohlwert“ und leitete dort die Abteilung für Rauchutensilien. Die Familie wurde in der Nacht vom 28. Oktober 1938 während der „Polenaktion“ der Hitler-Regierung nach Polen deportiert. Mehrere Briefe an Verwandte und den Sohn Max, der 1937 emigrieren konnte, belegen, dass die Familie auseinandergerissen und in Ghettos oder Vernichtungslagern ermordet wurde. Max Krippel gründete in Israel eine Familie und benannte sich um in Mordechai Carmi. Er verstarb am 31. Dezember 1974.