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Familie Neuburger

Stolpersteine Schuhhausgasse 9 (GPS 48.398336, 9.995562)

 

Die Familie Neuburger stammte aus Buchau. Zwei Brüder, Ludwig und Jakob, gingen um 1890 nach Ulm und konnten das Haus Schuhhausgasse 9 kaufen. Dort wohnten sie mit ihren Familien und führten einen Großhandel mit Kurzwaren und später auch eine Agentur. Die Brüder starben schon vor der Wirtschaftskrise 1929 und dem Aufstieg der Nationalsozialisten. Als diese die Macht ergriffen, lebten im Haus in der Schuhhausgasse noch Ludwigs Töchter Martha und Anna (starb 1935) und Jakobs Witwe Bertha (geb. Bernheim) mit ihren Töchtern Helene und Emma. Das Geschäft musste aufgegeben werden. 1939 machte die Stadtverwaltung das Haus zu einem sog. Judenhaus und zwang andere Juden dazu, ihre Häuser zu verlassen und dorthin umzuziehen. Zwei Jahre später, am 1. Dezember 1941, wurden Emma, Helene und Martha nach Riga deportiert, wo sie ermordet wurden. Weiteres über ihren Leidensweg dort ist nicht bekannt. Bertha wurde gezwungen, in das jüdische Altersheim in Herrlingen umzuziehen. Etwas später wurden die alten Menschen nach Oberstotzingen zwangsumgesiedelt. Dann wurden sie gezwungen, ihre letzten Ersparnisse für einen „Platz“ im KZ Theresienstadt abzugeben, wohin Bertha im August 1942 deportiert wurde. Bald danach wurde Bertha Neuburger am 23. September 1942 in einen Transport nach Treblinka gesetzt und bei der Ankunft sofort mit Gas ermordet.