Gustav Adolph Frey kam am 10. Januar 1867 als sechstes Kind des Schuhmachermeisters Johann Conrad Frey und dessen Ehefrau Josefa Ursula geb. Maag in Ulm zur Welt. Gustav Frey hatte gute Schulzeugnisse. Er machte eine Ausbildung zum Kaufmann und schloss die Lehre ebenfalls mit guten Zensuren ab. Vom 14.-18. Lebensjahr arbeitete er in der Ulmer Hutfabrik Mayser im Büro, bis er psychisch erkrankte und ihm gekündigt wurde. Vier Jahre lebte er ohne Arbeit zu Hause bis er mit 22 Jahren in die Heilanstalt Schussenried eingewiesen wurde. Zur Therapie gehörte auch körperliche Arbeit. Gustav zeichnete sich beispielsweise durch besonderen Fleiß beim Torfstechen aus. 1906 wurde er in die Pflegeanstalt Heggbach überwiesen. Nachdem Gustav Frey 34 Jahre in Heggbach gelebt hatte, gehörte er am 11. September 1940 zu den 193 Heimbewohnerinnen und -bewohnern, die mit einem der „grauen Busse“ nach Grafeneck gebracht und dort in der Gaskammer ermordet wurden. Zur Verschleierung der Tötung beurkundete das im Schloss in Grafeneck eingerichtete Standesamt das Sterbedatum falsch auf den 25. September 1940.