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Hermann Robert

Stolperstein Hans-und-Sophie-Scholl-Platz (vor der Kunsthalle Weishaupt) (GPS 48.397535, 9.993625)

 

Hermann Robert wurde 1862 in Weissheide bei Graudenz in Westpreußen (heute Grudziadz in Polen) geboren. Dort heiratete er 1887 Natalie Koppel (geb. 1862) in Militsch (Milicz). Um 1890 zog die Familie von Graudenz nach Ulm, wo Hermann Robert ein Warenhaus eröffnete, das er ab 1892 als Filiale der Kaufhauskette „H. Tietz & Co Nachfolger“ in der Lange Str.12 betrieb. Dort wohnte er mit seiner Familie. Aus der Ehe sind insgesamt fünf Kinder hervorgegangen (von den zwei im Holocaust ermordet wurden). Um 1915 erlitt Hermann Robert einen schweren gesundheitlichen Einbruch und wurde in die psychiatrische Nervenklinik Schweinspoint in Bayern eingewiesen. Das Geschäft wurde von der Ehefrau und einer Tochter weitergeführt, aber infolge der antisemitischen Hetzkampagne und der Boykottmaßnahmen am 15. Januar 1937 geschlossen. Am 30. Juli 1940 wurde Hermann Robert von der Heil- und Pflegeanstalt Zwiefalten in die Tötungsanstalt Grafeneck „verlegt“, wo er am selben Tag ermordet wurde. Seine zwei Töchter Frieda und Trude wurden 1942 aus Berlin deportiert und ermordet.