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Jenny Moos, verw. Hilb und ihre Söhne

Stolpersteine Neutorstraße 16 (GPS 48.402063, 9.986927)

 

Jenny Moos wurde 1886 als Tochter des Hopfenhändlers Israel Sundheimer und seiner Frau Mathilde in Nürnberg geboren. 1913 heiratete sie den Kaufmann Julius Hilb, der eine bedeutende Textilhandlung führte, und zog mit ihm nach Ulm. Das Ehepaar hatte miteinander die Söhne Kurt (geb. 1914) und Otto (geb. 1915). Julius Hilb war im 1. Weltkrieg Soldat und wurde mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Er verstarb 1929 an einem Herzleiden. Jenny und ihre Teilhaber konnten das Geschäft noch weiterführen, bis es 1939 „arisiert“ wurde. Sohn Otto wurde in der Reichspogromnacht misshandelt und nach Dachau verschleppt. Er konnte jedoch mit Hilfe gefälschter Papiere entkommen und ebenso wie sein Bruder Kurt über England in das heutige Israel fliehen. Jenny heiratete 1942 den ebenfalls verwitweten Hugo Moos. Sie kamen kurz nach ihrer Heirat in das Zwangs-Altersheim Herrlingen und später in das Zwangs-Altersheim Oberstotzingen. Im August 1942 wurden sie nach Theresienstadt deportiert. Dort arbeitete Jenny zeitweilig in derselben Gruppe mit Hedwig Ury und Resi Weglein in der Krankenpflege. Hugo Moos starb auf einer Krankenstation in Theresienstadt am 18. Dezember 1942 qualvoll an einem Krebsleiden. Wenige Wochen später am 30 Januar 1943 wurde Jenny Moos nach Auschwitz deportiert. Dort wurde sie, vermutlich unmittelbar nach Ankunft des Transports, ermordet.