Stolperstein Uhrenmachergasse 21, Ulm-Söflingen (GPS 48.394993, 9.956093)
Katharina Ruopp, geb. Kottmann, wurde 1883 im heutigen Amstetten geboren und wuchs in Geislingen auf. 1912 heiratete sie Andreas Ruopp, der in Ulm-Söflingen in der Uhrenmachergasse ein Maurergeschäft betrieb. Im folgenden Jahr wurde ihr einziges Kind Friedrich geboren. Katharina litt unter einer Schilddrüsenkrankheit, die damals nur ungenügend behandelt werden konnte. Möglicherweise in Verbindung damit zeigten sich ab 1924 zunehmend schwere psychische Symptome, die 1925 zu ihrer Einweisung in die Heilanstalt Schussenried führten. Ihr Ehemann besuchte sie dort regelmäßig, manchmal mit Sohn Friedrich, und schickte ihr Briefe und Pakete. Katharina konnte nicht verstehen, warum sie sich in der Heilanstalt befand und wollte zurück zu ihrer Familie. Dies wurde aber wegen ihrer immer stärkeren Wahnvorstellungen von den Ärzten verhindert. Als sie den Kontakt zu ihrer Familie schließlich ablehnte, ließ sich ihr Ehemann scheiden und heiratete 1930 wieder. Katharina wurde zunehmend apathisch. Nach 15 Jahren wurde sie in die Liste der psychiatrischen Patienten eingetragen, deren Tötung die Nationalsozialisten verfügten. Am 23. August 1940 wurde sie nach Grafeneck gebracht und mit Gas ermordet.