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Maria Knoll

Stolperstein Hauptstraße 44, Ulm-Wiblingen (GPS 48.357749, 9.986845)

Maria Knoll kam 1897 in Stuttgart als einziges Kind des Ehepaars Friedrich und Kreszentia Wannenwetsch zur Welt. Ihr Vater wurde dann Gastwirt und Besitzer des Gasthofs „Zur Goldenen Sonne“ an der Herdbrücke in Ulm, wo sie aufwuchs. 1921 heiratete sie Theodor Knoll, der in der Hauptstraße in Wiblingen einen Elektroinstallationsbetrieb und eine Fahrradhandlung hatte. Bald kam das erste Kind und 2 Jahre später ein zweites. Maria war mit Kindererziehung beschäftigt und ihr Mann erweiterte das Geschäft mit einer Tankstelle und baute ein neues Familienhaus auf einem benachbarten Grundstück, das heutige Haus Nr. 44. Aber es muss dann etwas stattgefunden haben, das bei Maria eine psychische Krise auslöste: vielleicht war es der Umzug in das neue Haus, oder der Zuzug ihres Vaters zu ihnen in Wiblingen, oder sogar die erneute Schwangerschaft. Das dritte Kind, eine Tochter, wurde 1930 geboren. Ein Jahr später wurde Maria von ihrem Mann zu der Heilanstalt Schussenried gebracht. Sie kam nie wieder nach Hause. Nach neun Jahren in Schussenried wurde sie im Züge des nationalsozialistischen Plans, alle psychisch Kranken umzubringen, nach Grafeneck gebracht und zusammen mit vielen anderen erkrankten Menschen am selben Tag mit Gas ermordet.