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Max Moritz Strauss

Stolperstein Schwörhausgasse gegenüber Zill an der Brücke (GPS 48.396636, 9.989631)

 

Max Moritz Strauss wurde 1884 in Freiendiez (Lahn) geboren. Er war ein uneheliches Kind und wurde von seinen jüdischen Großeltern in Landau (Pfalz) erzogen. Nach einer Kaufmannslehre, Arbeit im In- und Ausland und vier Jahre als Soldat im 1. Weltkrieg, heiratete er 1919 die nicht-jüdische Kriegswitwe Else Rosa Flach geb. Schwenk in Ulm und gründete dort ein kleines Handelsunternehmen. Er interessierte sich nicht für die jüdische Religion und beschrieb sich als freireligiös. Tochter Erika wurde 1920 geboren. Nach 1933 gab er das Geschäft auf und zog mit seiner Familie in das kleine, heute nicht mehr stehende Haus Schwörhausgasse 15 direkt am Ufer der Blau. Er arbeitete fortan als Handelsreisender für andere Firmen. 1937 wurde er nach einem Besuch in Radolfzell von einer dortigen Geschäftsinhaberin denunziert. Am 22. April 1938 wurde er beim Sondergericht Mannheim wegen „heimtückischer Angriffe auf Staat und Partei“ angeklagt, für schuldig befunden und zu einem Jahr Haft verurteilt. Wenige Wochen später wurde er in das KZ Dachau und am 24. September in das KZ Buchenwald gebracht. Kurz danach ließ sich seine Ehefrau dazu überreden die Scheidung einzureichen, um weitere Benachteiligungen für sich und Tochter Erika zu vermeiden. Damit verlor er den Schutz durch die Mischehe. Am 14. Juli 1941 brachte ein Häftlingstransport Max Moritz Strauss zur NS-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein, wo er am gleichen Tag mit Gas ermordet wurde.