Wilhelm Hummel wurde 1885 als Kind der alleinstehenden Rosine Hummel in Tübingen geboren. Er wurde gleich weggegeben und in verschiedenen Pflegefamilien aufgezogen, seine Kindheit war durch harte Arbeit und Misshandlungen geprägt. In der Schule konnte er folglich kaum mithalten und erlebte auch hier körperliche Misshandlungen und Ausgrenzung. Eine Ausbildung konnte er nicht abschließen und schlug sich als Wohnsitzloser mit Gelegenheitsarbeiten und Bettelei durch. Wann Wilhelm Hummel nach Ulm kam, ist nicht belegt. Als er 1930 Anna Kurz, Mutter von zwei Kindern heiratete, arbeitete er als Mechaniker und lebte mit ihr an der Adresse, Unter der Metzig 19, zentral in der Ulmer Altstadt und nah an der Donau gelegen. Das Paar bekam vier weitere Kinder. 1935 wurde Wilhelm Hummel aufgrund seiner Vorstrafen und da er sich dem nationalsozialistischen Arbeitszwang entzog, von der Stadt Ulm in das Arbeitshaus Buttenhausen zwangseingewiesen, in den nächsten Jahren erfolgten weitere Zwangseinweisungen. 1940 wurde er als „Asozial“ eingestuft und in das KZ Dachau verbracht. Nach einem Zwischenaufenthalt im KZ Neuengamme bei Hamburg wurde im Rahmen der sogenannten „Aktion 14f13“ am 26.01.1942 als kranker KZ-Häftling in die „Euthansie“-Tötungsanstalt Schloss Hartheim bei Linz gebracht und am selben Tag ermordet.